Befreiungsschlag mit Dreier in Herne

“Immer weiter FC, immer weiter FC, immer weiter FC…” skandierten die ca. 30-40 mitgereisten FCG-Fans nach dem Abpfiff. Freude, Jubel und eine große Portion Erleichterung war allen – Spielern, Fans und Verantwortlichen nach dem 1:3 (0:1) Erfolg in Herne ins Gesicht geschrieben.

“Man war das wichtig, man war das verdient”, gab Thomas eine erste Einschätzung durch den Zaun, der Spieler von Fans trennte. Etwas anders sah es der gesperrte und dennoch mitgereiste Widdecke: “Wenn Herne hier nur die größten Möglichkeiten nutzt kann es auch anders stehen – aber wir hatten so oft kein Glück, heute war das Spielglück endlich auf der richtigen Seite.”

Letztendlich hatten beide Recht. Westfalia hatte von Beginn an viel Ballbesitz und spielte ein sehr hohes und kräfteraubendes Pressing, wenn die Gütersloher mal den Ball hatten. Das zwang den FCG zu Fehlern, gab aber auch Räume, wenn der erste Pressing-Riegel mal überspielt werden konnte. Das gelang zwar viel zu selten, reichte aber nach 25 Minuten zur Führung durch Aciz, der schön von Deljiu freigespielt wurde und dann aus knapp 20 Metern abzog. Genau im Knick schlug der Ball ein, noch etwas abgefälscht und sicherlich nicht ohne das oben angesprochene Spielglück. Egal 1:0 FCG, das erst 6. aber genau deshalb frenetisch bejubelte Saisontor war gefallen.

Herne machte fortan noch mehr Druck, konnte aber aus dem Spiel kaum für Gefahr sorgen. Diese gab es aber nach zahlreichen Ecken und Freistößen. Doch Beuckmann und Lücke in der Innenverteidigung machten ihre Sache gut und hatten das Geschehen insgesamt recht sicher im Griff.

In der zweiten Halbzeit erwischt der FCG den besseren Start. Nach Abstimmungsfehler in der Herner Defensive taucht Hop frei vor dem Kasten auf, ist aber selbst überrascht über die plötzliche Chance und verzieht den Ball rechts vorbei (49.). Dann war es ein langer Befreiungsschlag den der Herner Verteidiger ins Niemandsland köpfte. Obwohl – nicht ganz Niemandsland – Thomas war mitgelaufen, schnappte sich die Kugel und zog diese vor dem Tor her, wo Aciz am langen Pfosten wartete und zum 2:0 für den FCG einschob (56.). Jetzt nur noch hinten dicht machen und die drei Punkte mit nach Gütersloh nehmen war fortan die Devise.

Herne warf alles nach vorne, kam aber nicht wirklich in die gefährlichen Räume. Der FCG verteidigte clever – zumindest bis zur 72. Minute. Denn da war es Beuckmann, der den Ball nach vorne trieb, aber an einem Herner hängenblieb. Als alle Gütersloher in der Vorwärtsbewegung waren konnte der starke Kizai die Gütersloher Abwehr stehenlassen und zum 1:2 treffen. Nervenkitzel für die letzten knapp 20 Minuten war nun also vorprogrammiert.

Und so war es die Westfalia, die gleich drei Großchancen aus teils bester Position liegen ließ. In der 77. Minute konnte Beuckmann im letzten Moment klären. Kurz darauf war Westergerling schon geschlagen, doch mit Pfosten, Glück und vereinten Kräften wehrte sich der FCG gegen den Ausgleich (79.) und wieder kurz darauf schoss der Westfalia Angreifer aus bester Position Richtung blauem Nachmittagshimmel über das Tor (85.).

Und dann kam sie, die 87. Minute. Die Entscheidung vom FC Gütersloh. Ein Tor. Ein Tor wie aus einem Guss, aus einem Guss aus Dynamik, Eleganz und Ästetik: Thomas spielt steil auf den eingewechselten Wieckowicz, der zieht nach innen und spielt den Ball in den Strafraum, am langen Pfosten steht der ebenfalls eingewechselte Aygün, schlägt einen Haken und hämmert den Ball trocken ins kurze Eck zum 1:3 (87.).

Der Rest war einfach nur Freude. Da störten die 3 Minuten Nachspielzeit und 2 weitere Herne-Ecken wenig. Es wurde jeder Gütersloher Pass bejubelt und die Mannschaft nach dem Schlusspfiff für den Befreiungsschlag gefeiert.

“Wir haben heute endlich unsere Chancen genutzt. Und hinten haben wir mit wenigen Ausnahmen im Großen und Ganzen gut gestanden. Für mich als Trainer ist es aber auch deutlich leichter, wenn man Spieler wie Wieckowicz oder Aygün von der Bank noch ins Spiel bringen kann. Heute nehmen wir die drei Punkte sehr sehr gerne mit, ab morgen arbeiten wir daran, dass der nächste Dreier möglichst schnell eingefahren wird,” war Trainer Dennis Brinkmann die Erleichterung anzusehen.

Durch den Sieg verlässt der FCG den letzten Platz in der Tabelle und liegt nun in Schlagdistanz mit den Plätzen 13. bis 16. die alle mit 11 Punkten genau 3 mehr haben, als der FCG.

Weiter geht es am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Eintracht Rheine. Anstoß im Energieversum Stadion im Heidewald ist um 15.00 Uhr.

FC Gütersloh: Westergerling, Beuckmann, Kim, Erdogmus, Aciz (80. Aygün), Hop (64. Flock), Thomas, Benmbarek, Lücke, Manstein, Deljiu (75. Wieckowicz)

Tore: 0:1 Aciz (25.), 0:2 Aciz (56.), 1:2 Kizaki (72.), 1:3 Aygün (87.)

Archivfoto: Jens Dünhölter

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