Gütersloh, 19. Oktober 2024

2:3 des FCG gegen SV Rödinghausen: "You'll never walk alone"

„You'll never walk alone“, lief über die Lautsprecher im Ohlendorf Stadion im Heidewald. Die Zuschauer applaudierten ihrer Mannschaft, die über 97 Minuten alles in die Waagschale geworfen hatte. Zweimal ist der FC Gütersloh in der Schlussphase zurückgekommen und hat am Ende gegen den SV Rödinghausen trotzdem mit 2:3 (0:1) verloren. Der entscheidende Treffer fiel in der siebten Minute der Nachspielzeit. So eine Niederlage ist natürlich für alle hart, aber Gütersloh – Mannschaft und Fans – stand zusammen. “Ich habe der Mannschaft im Kreis gesagt, dass ich echt stolz auf sie bin, denn wir hatten unter der Woche ein kräftezehrendes Spiel in Lippstadt. Wir hätten heute absolut Punkte verdient gehabt“, lobte Trainer Julian Hesse sein Team nachher in der Pressekonferenz.

Fußball ist Triumph und ist Tragödie. Diese Emotionen machen den Reiz des Spiels aus. Und deshalb gehören auch solche Niederlagen dazu. „Wir sind eine Mannschaft, die zusammen gewinnt und zusammen verliert. Und da muss man in so einem Moment auch füreinander da sein“, sprach Julian Hesse über die entscheidende letzte Szene in der 97. Minute. Nach einer wilden Schlussphase mit drei Toren schoss Ayodele Max Adetula noch einmal von der Strafraumgrenze auf das Gütersloher Tor. Jarno Peters hat den Ball – fast. Der Torwart konnte den Ball nicht festhalten, Jarno sprang hinterher, versuchte den Ball wegzuwischen, aber es war zu spät. 2:3! Schlusspfiff! Doch niemand machte in diesem Moment Jarno einen Vorwurf, der in der Vergangenheit mit seinen Paraden viele Siege und Punkte festgehalten hat (inklusive Elfmeterschießen im Westfalenpokalfinale). Fehler passieren einfach im Fußball. Immer weiter, FC!

Eigentlich hat das Spiel nämlich ganz deutlich gezeigt, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg ist – auch wenn es das Ergebnis am Ende nicht aussagt. Die Gütersloher waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft und kontrollierten das Spiel. Patrik Twardzik (11.) und Luis Frieling (24.) hatten frei vor Torwart Matthis Harsman die Chance zur Führung, aber es blieb beim 0:0. Erst nach etwas mehr als einer halben Stunde setzten die Gäste erste Akzente. Zunächst setzte Michael Seaton einen Kopfball neben das Tor (34.), doch seine zweite Großchance nutzte er. Rödinghausen konterte und Seaton tauchte allein vor dem herausstürzenden Jarno Peters auf und überlupfte den Torwart zur Rödinghausener Führung. Plötzlich lag der FCG 0:1 hinten...

In der zweiten Halbzeit zeigte Gütersloh wieder eine tolle Moral. Das Spiel ging hin her, aber die Gastgeber blieben dran. Julian Hesse brachte mit Sandro Reyes (70.), Markus Esko (70.) und Dimitrios Touratzidis (77.) drei neue Offensivkräfte. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, welch wilde Schlussphase es geben würde. Zunächst fiel dem FCG auch noch nicht fiel ein, bis Erik Lanfer kam. Der Außenverteidiger ging durch's Mittelfeld, wurde nicht richtig angegriffen und hämmerte den Ball wie aus dem Nichts aus 25 Metern rechts unten ins Netz – 1:1 (82.). Es zeichnet diese Mannschaft aus, dass sie niemals aufgibt. Mit dem Treffer krönte Lanfer auch seine starke Leistung. Trotzdem gab es wieder einen Nackenschlag. Rödinghausen schaltete um auf Offensive. In der 88. Minute ging es im Gütersloher Strafraum drunter und drüber. Der FCG bekam den Ball nicht geklärt und Julian Wolff brachte die Gäste wieder in Führung – 1:2 (88.). Immer weiter, FC! Es wurde immer wilder. Phil Beckhoff schlug einen Freistoß von der Mittellinie auf Sandro Reyes, der in die Gefahrenzone geköpft. Die Kugel landete beim Markus Esko, der aus kurzer Distanz das 2:2 (90.+1) erzielte. Die Mannschaft war zum zweiten Mal zurückgekommen.

Der Punkt ging zwar doch noch verloren, aber die gute Leistung macht Hoffnung für die nächsten Wochen. Wir kommen wieder - am nächsten Samstag um 14 Uhr beim 1. FC Bocholt.

FC Gütersloh: Peters, Schauerte, Illig (70. Reyes), Beckhoff, Dantas (77. Touratzidis), Rother (88. Freiberger), Winke, Twardzik, Frieling (70. Esko), Henke (89. Beuckmann), Lanfer.
Tore: 0:1 Seaton (40.), 1:1 Lanfer (82.), 1:2 Wolff (88.), 2:2 Esko (90.+1), 2:3 Adetula (90.+7).

Foto: Jens Dünhölter

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