| FCG News
Duisburg, 07. Dezember 2024
4:3 beim MSV Duisburg - ein Sieg für das Geschichtsbuch des FCG
Es ist ein Sieg für die Ewigkeit. 29 Jahre nach dem historischen 6:3-Sieg bei Rot-Weiss Essen gewinnt der FC Gütersloh beim MSV Duisburg vor 13.297 Zuschauern mit 4:3 (4:2). Es ist ein Erfolg, von dem man in Gütersloh noch lange sprechen wird. Und es ist die erste Heimniederlage des Tabellenführers in der Regionalliga West. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir sind hier angetreten mit dem Anspruch, unbedingt etwas mitnehmen zu wollen“, lobte Trainer Julian Hesse seine Mannschaft in der Pressekonferenz.
Das Spiel lief für den FCG von Anfang an in die richtige Richtung. Unterstützt von rund 500 mitgereisten Fans spielte die Mannschaft mutig nach vorn und ging auch drauf. Allerdings musste auch das Glück helfen. So schlug Can Coskun in der dritten Minute von der linken Seite eine Flanke in den Gütersloher Strafraum, die sich als gefährlicher Torschuss entpuppte. Der Ball knallte im langen Eck an den Pfosten. Dieses Glück sollte sich der FCG in den 90 Minuten verdienen. Phil Beckhoff setzte vorne eine erste Duftmarke, konnte Duisburgs Torwart Maximilian Braune aber nicht überwinden (6.). Wenige Sekunden später stand es plötzlich wie aus dem nichts 1:0 für den FC Gütersloh. Allan Dantas luchste Leon Müller den Ball ab und hämmerte die Kugel aus 20 Metern in den Winkel. Die Duisburger reklamierten Foul, aber der Schiedsrichter entschied auf Tor. Das war der Startschuss für eine atemberaubende erste Halbzeit. Duisburg versuchte, das Spiel in den Griff zu bekommen und erspielte sich Chancen, aber der FCG kam auch immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Das Spiel nahm durch zwei Elfmeterpfiffe richtig Fahrt auf. Patrick Sussek kam an der Gütersloher Strafraumgrenze in einem Zweikampf mit Björn Rother zu Fall. War das Foul im oder am Strafraum? Schiedsrichter Florian Visse zeigte sofort auf den Punkt. Malek Fakhro schickt Torwart Jarno Peters in die falsche Ecke – 1:1 (21.). Doch die Mannschaft bleibt mutig. Nur zwei Minuten später taucht Phil Beckhoff im Duisburger Strafraum auf und wird umgerissen. Es gibt erneut Elfmeter und wieder Proteste der Gastgeber. Patrik Twardzik übernimmt die Verantwortung und verwandelt sicher zum 2:1 (23.). Und der FCG setzt nach: Nur vier Minuten später stürmt Luis Frieling nach einem Traumpass von Björn Rother allein in den gegnerischen Strafraum, bleibt cool und schießt den Ball zum 3:1 ins Netz (27.). Es ist sein erstes Tor in der Regionalliga und dann in Duisburg! Der MSV ist sichtlich angeschlagen. Als das 4:1 fällt, reiben sich die Gütersloher ungläubig die Augen und die Duisburger hängen noch mehr in den Seilen. Den ersten Schuss von Björn Rother kann Braune noch abwehren, doch Justus Henke drückt den Ball im Nachschuss über die Linie. 4:1 nach 37 Minuten! Spätestens jetzt kamen Erinnerungen hoch an das legendäre 6:3 bei Rot-Weiss Essen. Doch es war noch ein weiter Weg, wie sich in der 45. Minute zeigen sollte. Can Coskun tauchte am Fünfer auf. Seine Hereingabe rutschte durch. Der Ball kullerte parallel zur Torlinie, ehe Patrick Sussek zum 2:4 abstaubte (45.). So ging der FCG mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause, aber es waren eben auch noch 45 Minuten zu spielen.
Der MSV kehrte früh auf den Platz zurück. Es war von Anfang an zu spüren, dass sich die Zebras für die zweite Hälfte viel vorgenommen hatten. „Da hat man gemerkt, was für eine Wucht dieser Verein hat. Wir mussten richtig leiden“, äußerte Julian Hesse nachher. Die Gastgeber erspielten sich gute Möglichkeiten, doch die FCG-Deckung hielt. Richtig heikel wurde das Spiel in der 56. Minute. Eine weite Flanke köpfte Malek Fakhro zum 3:4 in die Maschen. Da waren noch 34 Minuten zu spielen – plus Nachspielzeit. Duisburg drängte auf den Ausgleich, doch Gütersloh stemmte sich dagegen. Jan-Simon Symalla besaß die Riesenchance zum 4:4, doch sein Ball ging knapp am Tor vorbei (65.). Trainer Julian Hesse reagierte mit einem Doppelwechsel. Markus Esko (für Sandro Reyes) und Jannik Borgmann (für Phil Beckhoff) kamen ins Spiel. Das sollte sich auszahlen. Mit Borgmann bekam der FCG hinten wieder mehr Sicherheit und vorne setzte Markus Esko einige Akzente. „Da war es richtig, dass wir auf Fünfer-Kette umgestellt haben“, erläuerte Julian Hesse. Der Duisburger Druck ließ nach und das Spiel beruhigte sich, während Frieling (71.) und Borgmann (73.) beinahe für eine Vorentscheidung gesorgt hätten. Gütersloh musste weiter zittern, aber von den Gastgebern kam nicht mehr viel. In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte auch noch der eingewechselte Kevin Freiberger (90.+4) eine gute Chance, die Braune vereitelte. Hauptsache, Zeit gewonnen! Am Ende ging auch noch der Duisburger Torwart mit nach vorne, doch der MSV konnte diesen Sieg des FCG nicht mehr verhindern.
Das Team geht damit als Zehnter in die Winterpause und hat dabei neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Das nächste Regionalliga-Spiel steht am Freitag, den 24. Januar, an. Dann spielt der FCG um 19.30 Uhr gegen die Sportfreunde Lotte.
FC Gütersloh: Peters Schauerte, Beckhoff (65. Borgmann), Dantas, Rother, Winke, Twardzik (84. Freiberger), Frieling (84. Touratzidis), Henke, Reyes (66. Esko), Lanfer.
Tore: 0:1 Dantas (6.), 1:1 Fakhro per Elfmeter (21.), 1:2 Twardzik per Elfmeter (23.), 1:3 Frieling (27.), 1:4 Henke (37.), 2:3 Sussek (44.), 3:4 Fakhro (56.).
Foto: Kamil Wilkowski
Aktuelles